Mittwoch, 19. Dezember 2007

"EU- Auflagen verteuern Autos um mehr als 1000 Euro"

So titelte Spiegel-Online heute.
Ich als Besitzer eines 20 Jahre alten Passats im Werte von 50€ laut Gutachter profitiere hiervon prächtig und kann den Wagen nun offenbar für 1050€ weiterveräußern!
Endlich denken die EU-Bürokraten auch an den kleinen Mann auf der Straße!

Freitag, 14. Dezember 2007

Definition

Wenn man beim verbotenen Privatsurfen während der Arbeitszeit das Passwort des eigenen Mail- Accounts mit der linken Hand und ohne hinzugucken eingibt, nur um Zeit zu schinden, weiß man, dass einem langweilig ist.

Donnerstag, 29. November 2007

Leser fragen in Worten, Senor Juan antwortet in Bildern, Teil 4

"Jetzt hören Sie mal, Herr Juan: Können Sie sich zufällig eine Situation - so bildlich vor Augen als wär's ein Foto - vorstellen, in der die Vergänglichkeit der Flora einer scheinbaren Unvergänglichkeit menschlicher Artefakte gegenübergestellt wird? Wohl kaum, oder?"



Mittwoch, 28. November 2007

"Kunst ist weniger eine Sprache, als vielmehr die Sprache eine Kunstform ist."

Wenn der Herr Studiosus auch einmal körperlich arbeiten soll, wie dies in seinem Job in der Gartengruppe das Werkhofs der Lebenshilfe in Hemmoor nun mal nicht ausbleibt, sind Schäden am mitgeführten technischen Equipment nicht auszuschließen. Heute versuchte die in der Tasche mitgeführte Rosenschere mit dem in gleicher Jackentasche mitgeführten Mobiltelefon in Interaktion zu treten. Mit Erfolg! Das Display zeigt nun sehr ansehnliche Einschnitte.
Ebay sei Dank, ist das Problem durch die Masse dort feilgebotener Ersatzteile schnell zu lösen.
Nach kurzer Suche war die Entscheidung klar: der Anbieter, der sich "kaufengerat" nannte, machte das Rennen. Wo sollte man sonst ein Gerät kaufen?
Ausschlaggebend waren nicht zuletzt die fair und durchdacht erscheinenden Vertragsbedingungen:

  • Alle Verkaufe sind abschliesend
  • Stellen bitte Sie, mit unserer ganzer Zahlung, Versandpolitik und alle Bedingungen vor dem Bieten oder purhcase ubereinzustimmen sicher.
  • Kunde nehmen automatisch an einem rechtsverbindlichen Vertrag teil, um das Einzelteil zu kaufen, wenn Sie der gewinnende Kunde in der Auflistung sind oder den Kauf zu benutzen, den sie jetzt kennzeichnet.
  • Bitte gemerkt, das Verpackung unterschiedlich sein kann, aber das Einzelteil ist dasselbe .
  • Kunden sind fur zusatzliche KABELJAU-Aufladungen, VAT, Gewohnheiten Gebuhren UND/ODER Aufgabe fur Import verantwortlich (falls vorhanden) .
  • Wir uberlassen automatisch positivem Ruckgesprach jeden Kunden, der die Verhandlung und das linke positive Ruckgesprach zu uns durchfuhrte . Im unwahrscheinlichen FallSIND Sie nicht mit der Verhandlung, in Verbindung treten mit uns bitte zufrieden und wir versuchen unser bestes, um Ihre Ausgabe zu beheben .

Freitag, 23. November 2007

"Was meine Frisur betrifft, da bin ich Realist." - Rudi Völler

Nicht zuletzt war es ja erklärtes Ziel dieses Blogs, der Welt die Nadorster Straße vor die Füße zu legen - dies soll mit diesem Beitrag endlich wieder geschehen.
Wer also bis jetzt der Ansicht war, dass es es sich nicht lohnen würde, extra aus der Innenstadt oder dem europäischen Ausland in die Nadorster zu kommen, da hier auf geschätzten 2 Kilometern Strecke nur lächerliche 5 Friseure um die Gunst der Kunden buhlten, der muss spätestens jetzt in sich gehen und sich fragen, ob der sechste Friseur nun nicht doch ein Grund wäre, alte Zöpfe im Denken und auf der Rübe abzuschneiden und endlich die Straße aller Straßen aufzusuchen.
Der kleine Salon hört auf den klangvollen Namen "Der Herrenfriseur" und hebt sich damit wohltuend von einerlei- Namen wie "Abschnitt", "Vor Hair - Nach Hair", "Krehaartief", "Fönix" oder auch "Hairzblut" ab.
Mutig, wenn der Name des Ladens so gar nicht verrät, was einen dort erwartet. Aber der risikofreudige Kunde (männlich und eines Haarschnitts bedürftig) hatte richtig kombiniert und bereute es keinesfalls, sich in die neuen Geschäftsräume in der Nadorster Straße gewagt zu haben.
Ergebnis: exzellenter Service (Kaffee, umsonst-Gel für Neukunden), ein überaus freundlicher Friseurmeister und ein Preis so klein, dass sich die die kleinen Preise aus der Plus-Werbung mal was schämen sollten.

Mittwoch, 14. November 2007

Im Nachhinein...

... muss es einfach nochmal gesagt sein: Ich danke dem niedersächsischen Steuerzahler für die üppige finanzielle Unterstützung (eine deutlich vierstellige Zahl) bei der Komplettsanierung meiner Kauleiste.

Generationenvertrag

Allerorten hört man junge Menschen am Generationenvertrag rumnörgeln - Alte würden nur Geld kosten und im Supermarkt die Kassen blockieren. Aber das greift zu kurz: alte Menschen haben viel zu geben, wie folgener Dialog beweist, den der Autor am zentralen Treffpunkt der Stadt (Marktkauf Hemmoor) soeben vernehmen durfte:

Bei einem Auto wird ein Gang eingelegt, ohne dass die Kuplung an dem Prozess beteiligt wird - ein ohrenbetäubendes Knarren und Ächzen ist die Folge:

Kind: (beobachtet die Szenerie) lacht
Oma: (das Kind belehrend) "Da sagt man: Schönen Gruß vom Getriebe!"



Liebes Handy!

Wenn ich bei Dir "Marzipan" eintippen möchte, steht da stattdessen "Marxiscm".
Was haben sich die legasthenischen Kommunisten von Nokia dabei gedacht?

Mittwoch, 7. November 2007

Quo vadis, StVO?

Ich möchte hier inhaltlich anknüpfen an den Eintrag "Quo vadis, Straßenbau?" in dem ich darlegte, wie ich im Schlafe 80€ verlor, da ich falsch parkte. Heute lege ich dar, wie ich im Schlafe geschätzte 500€ verdiente, indem ich an exakt selber Stelle ordnungsgemäß parkte.

Ich hab letzte Nacht schön Examensarbeit geschrieben und hab währenddessen alle 2 Stunden eine mail von einem Dozenten aus den USA bekommen, mit umfachreichsten Korrekturen und Diskussionsbeiträgen bezüglich meiner Hausarbeit, die "good by any standard" sei. Als ich dann so gegen 6 Uhr meines Scheines sicher war, begab ich mich zur Ruhe (im TV gibt es dann übrigens keine space night auf Bayern 3 oder erquicklichen Jazz auf 3 Sat mehr, sondern auf ebenjenen Sendern Volksmusik mit tristen Alpenvideos), um nur wenig später von der Polizei aus dem Schlaf gerissen werden, meine Auto würde quer auf der Straße stehen, "wegen des Unfalls". Nachdem mein müdes Hirn langsam rekonstruierte, dass ich selber wohl nicht im Auto sitze, wagte ich mich durch den Morgendunst der Nadorster Str. um gewahr zu werden, dass eine Oma hinten in meinen schönen Passat reingegurkt war. Bei ihr die ganze Front zermatscht, bei mir lediglich eine handtellergroße Delle - alt vs. neu, Metall vs. Kunststoff kann es hier nur verlauten. Kaum den Schreck überstanden, wieder ins Bett, rief die Versicherung an und deutete an, dass aufgrund des Alters meines Autos eine Reperatur nicht lohne, man ließe einen Gutachter kalkulieren, was das kostet und mir einen angemessenen Beitrag zukommen lassen. Erfreut, dass ich nun durch das Parken an dieser Stelle im Schlafe geschätzte 500€ verdiene (von einer Wertminderung des Autos kann längst keine Rede mehr sein), während ich ja unlängst im Schlafe erwähnte 80€ bezahlen musste, legte ich mich zufrieden zu Ruh. (die Ruhe hielt nicht lange, aber das gehört hier nicht hin.)

Nachtrag: Ersetze 500€ durch 600€.

Freitag, 2. November 2007

Neuer Kuchen-Test bei Kuchen-Meisterin Sabine Dilz

Nachdem bereits im September eine Verköstigung zweier Himbeer-Vanille-Schnitten für Aufruhr in der Kuchen-Szene der Nadorster Str. sorgte, war ein weiterer Test der Backkünste der Kuchen-Meisterin unumgänglich.
Zu je 1,45€ (das sind gerade einmal 6365,68 Mauritius-Rupien) wurden heute erworben:
- Kirschstreuselkuchen
- Apfelstreuselkuchen
Service, Verpackung etc. brauchen nicht weiter diskutiert werden: Alles makellos und liebevoll. Eigentlich stand ein richtig fruchtiger Kuchen auf dem Programm, wie oben erwähnte Schnitten, aber die waren gerade nicht im Angebot - ein kleines, aber wechselndes Angebot sind nunmal Zeugen der Handarbeit und Individualität. Dazu passte der Eindruck der Gesamtsituation: Andere Gäste waren in einen gepflegten Plausch verwickelt, für den man hier, am Rande des geschäftigen Treibens der Nadorster Str. noch Zeit findet! Doch zurück zum Backwerk: Der visuelle Eindruck weiß zu überzeugen: Die Stücke waren beide großzügig, ja üppig, bemessen, keiner muss darben! Auch der Geschmack braucht nicht vieler Beschreibungen: frisch, fruchtig, nicht zu süß - schlicht delektabel! Die Zunge wird geflutet vom Geschmack echten Obstes. Der Teig hat eine behagliche Konsistenz. Der die unlängst erfolgte Komplettsanierung seines Kauwerkes noch nicht völlig überwunden habende Tester muss anmerken, dass einige der Streusel für ihn zum Teil recht knackig waren - nun, für viele Kuchen-Kenner ist das das Beste und unsere Zähne mögen auch zu sehr an den weichen Kuchen aus Massenproduktion vom Discounter nebenan gewohnt sein.

Neueste Recherchen ergaben, dass die Bezeichnung "Küchenmeisterin" eine offizielle Berufsbezeichnung der IHK ist. Es bleibt zu hoffen, dass hier nun aufgrund der Ähnlichkeit der Begriffe die deutsche Bürokratie der "Kuchen-Meisterin" keinen Strich durch die Rechnung machen wird.

Sonntag, 28. Oktober 2007

Leser fragen in Worten, Senor Juan antwortet in Bildern, Teil 3

"Werter Senor Juan,
welche Klassiker der deutschen Literatur kommen in Disney-Comics eigentlich so ganz beiläufig vor?


Ein verdammt normaler Tag

Man geht los, Samstag abend in Oldenburg, wie üblich drei locations auf dem Plan. Auf der Fahrt durch die Nadorster sieht man schon: Im sog. "Garten" Livemusik von Herby und Co., auf der letzten angepeilten location werden alte Schulfreunde sein, die in Köln und so studieren und einfach mal nebenan sind nun, auf einer Party drei Häuser weiter. Trotzdem kennt man die Gastgeberin eigentlich über's Internet, die Welt ist halt klein. Die ersten 2 locations funktionieren irgendwie nicht, also zur ersten zurück, in der Nadorster ist's halt am Besten. Wild feiern halt, mit Wein über den Kopf geschüttet bekommen, es sei ein Annäherungsversuch sagt jemand, etc., dann zur Tanke weiter hinten, schade, dass Matze nicht mehr hier arbeitet, auf dem Ausnüchterungsweg durch die Nebenstraßen alten Krempel, Nähmaschinen, kleine 60er-Jahre-Tischchen etc. mitnehmen, über originäre Oldenburger Architetektur plaudern. Dann die allseits bekannten Party-Überreste auf dem Heimweg treffen, die Freundin übergibt sich eben fix. Gute Nacht, stream of consciousness!

Freitag, 26. Oktober 2007

Senor Juan fragt sich selbst und antwortet sich in Bildern, Teil 2

"Wird denn mit Urvölkern bestimmter entlegener Kontinente bei Disney politisch korrekt umgegangen?"

Donnerstag, 25. Oktober 2007

Senor Juan fragt sich selbst und antwortet sich in Bildern, Teil 1

"Lieber Senor Juan, gibt es Anzeichen dafür, dass wir hier auf eine Disney- Traditionslinie gestoßen sind?"


Leser fragen in Worten, Senor Juan antwortet in Bildern, Teil 2

"Sehr verehrter Senor Juan,
kommen aktuelle Vorurteile gegen Menschen aus arabischen Ländern eigentlich von ungefähr oder gibt's da Vorbilder in der westlichen Kulturgeschichte?"


Mittwoch, 24. Oktober 2007

Wer demütigt wen?

Eben absichtlich den rostigen, verbeulten 87er Passat neben einem chromblitzenden, funkelnden Chrysler Crossfire geparkt. Dabei Lebensfreude und Anarchie pur empfunden.

Samstag, 20. Oktober 2007

Feuerschutzpolizeiliche Gründe

Vor nicht allzu ferner Zeit (1974-1982) als noch niemand an die Hosenanzugsprengerin aus Brandenburg dachte, hatte die Bundesrepublik noch einen richtigen Kanzler, Helmut Heinrich Waldemar Schmidt. Aber nicht seine Regierungszeit, sondern seine Verdienste um die Zigarette sollen hier im Vordergrund stehen. Wie kein Zweiter besteht er immer und überall darauf, rauchen zu dürfen, wenn er gerade nicht damit beschäftigt ist, der Welt mitzuteilen, dass heute alles "Quatsch" oder "Blödsinn" ist. Er kann zu Recht für das Rauchen kämpfen, denn außer dass ihm der ein oder anderen Bypass gelegt werden musste, hat es ihm ja nicht geschadet
Drei Zitate drücken seine Grundhaltung zu diesem Thema aus:

"Ich rauche nur dort nicht, wo es aus feuerpolizeitechnischen Gründen unangebracht ist."
"Willen braucht man. Und Zigaretten."
"Inflation ist, wenn die Schachtel Zigaretten fünf Mark kostet."

Nun war der Kanzler der Herzen auch einmal zu Gast in der Friedrich- Ebert- Stiftung, wie mir ein Kollege erzählte. Eine sehr ausführliche Führung sei das gewesen, nur im Archiv, dem Herzstück der Stiftung sei Schmidt nicht so lange gewesen. Warum muss Papier aber auch so leicht brennbar sein?

Senor Juan empfiehlt: Bevor man sich den Nachlass Willy Brandts im FES- Archiv ansieht, Schnupftaback kaufen (z.B. "Bayern- Prise" von Pöschel, 10g um 2 Euro ~ 3288 Tansania- Schillinge: "Sehr weicher Tabak mit dezenter frischer Menthol-Note. Die gelungene Verbindung von Schmalzler und Snuff.").

Donnerstag, 18. Oktober 2007

Leser fragen in Worten, Senor Juan antwortet in Bildern

"Lieber Senor Juan,
wie steht's eigentlich um die Flora in der Nadorster Str?"



Alte e-mails neu gelesen. Heute: Was war eigentlich letzten Juni so los?

Von c*********@gmx.de an i****@web.de

"Mit Rabatt-Gutscheinen aus dem Internet bei H&M einkaufen gewesen. Da nur ein Gutschein pro Person erlaubt ist, eine Bekannte verpflichtet meine Boxershorts zu kaufen, skeptische Nachfragen der Verkäuferin gekontert mit: "Wir müssen die Gender-Barrieren der Gesellschaft
aufbrechen.", abweisende Blicke geerntet. Später auf einer Examensfete in Göttingen gewesen, früh morgens klischeehaft unter Bierfass gelegen und in einer Pfütze getanzt."

Freitag, 12. Oktober 2007

Sehr geringe Unterschiede begründen manchmal sehr große Verschiedenheiten." - Marie von Ebner-Eschenbach

Dass die Unterschiede zwischen West und Ost in Deutschland recht groß sind, ist ja bekannt. Ich will dem Westen hier auch keine Vorwürfe machen, schließlich musste er mit den Folgen von 40 Jahren Kohl-Herrschaft zu Rande kommen, bis unsere Brüdern und Schestern im Osten uns dann 1989 wieder aufgenommen haben (echt urst von euch!).
Unterschiede gibt es aber auch innerhalb des westlichen Teils der Republik, die Gleichmacherei ("blühende Landschaften") hat hier nicht gezogen .
Von den sprachlichen Differenzen habe ich ja schon gesprochen* nun soll es um eine kulinarische Besonderheit gehen.
Wegen der immensen Entfernung zur Küste ist Fisch hier als Nahrungsmittel weitestgehend unbekannt und der Platz, der in nordischen Supermärkten für den Fischverkauf genutzt wird, wird hier konsequenter Weise Fleischreglaerweiterungen zur Verfügung gestellt.
Es ist daher nur allzu verständlich, dass (Dr.) Kohl* sich am Ende der Bonner Zeiten von Joschka Fischer wie folgt bewerten lassen musste: "Sie sind Geschichte, im guten und im schlechten Sinne, das haben Sie immer gewollt. Aber in Zukunft werden Sie nicht mehr sein - drei Zentner fleischgewordene Vergangenheit."
Wie anders hätte wohl das Urteil über den Altkanzler ausgesehen, hätte sich die Hauptstadt in Küstennähe befunden und der Kanzler der Einheit wäre nicht ständig den Verlockungen der Bonner Wursttheken ausgesetzt gewesen?
Aber wie immer gilt der alte Satz: "Wichtig ist, was hinten rauskommt."
*Während ihr am Lesen dran seid, bitte auch die neue Umfrage am Rand wahrnehmen!
**Kohl gehört zur Gattung der Kreuzblüter. Es sind zwei- oder mehrjährige krautige Pflanzen. Die Blüten sind vierzählig. Die vier Kronblätter der Blüte sind in der Form eines Kreuzes angeordnet. Es sind die sechs Staubblätter vorhanden. Vier lange Staubblätter befinden sich in der Mitte, zwei kürzere am . Die zwei verwachsenen Fruchtblätter bilden einen oberständigen Fruchtknoten. Die Früchte sind Schoten.

Donnerstag, 11. Oktober 2007

Hicks!

Mittwoch, 10. Oktober 2007

Wenn man...

... morgens so gegen 11 aus dem Studentenschlaf gerissen wird, weil es nebenan hämmert, bohrt und pocht, bedeutet dies ganz sicher, dass das freie WG-Zimmer der Nachbarn einen Mieter gefunden hat.

Montag, 8. Oktober 2007

Wat söns noch passeet es ...

Für den angehenden Germanisten ist das Rheinland natürlich ein Aufenthaltsort erster Güte, was das Dialektstudium betrifft. Ob im Zug oder beim Bäcker, überall ist diese wundervolle Varietät des Bonn-Kölner- Raumes zu vernehmen. Besonders auffällig ist dabei die ja auch von der Sprachwissenschaft verstärkt ins Auge genommene "rheinische Verklaufsform". Wikipedia gibt dazu folgende, treffende Auskunft:
"Als rheinische Verlaufsform bezeichnet man eine in rheinischen Dialekten übliche grammatikalische Variante. Diese ist auch in angrenzenden Gebieten und Dialekten bekannt und wird dort entsprechend als Ruhrpott- Verlaufsform oder westfälische Verlaufsform bezeichnet. [...] Sie besteht darin, statt zum Beispiel „Ich arbeite gerade“ eine der englischen Konstruktion ähnliche Form zu verwenden: „Ich bin am Arbeiten“ oder „Als es an der Haustür klingelte, war ich gerade am Essen".
Diese Form wird in ihrem Entstehungsgebiet nicht nur von klassischen Dialektsprechern verwendet, sondern ist auch in der am Standarddeutschen orientierten Umgangssprache gängig. Extremere und abgewandelte Formen („Wenn das Kind erstmal am Laufen fängt, ...“ (drückt nicht zwingend, aber potenziell einen Verlauf aus)) oder „Ich bin grad einen Brief am Schreiben dran“ sind jedoch tatsächlich vor allem im Ruhrdeutschen und weniger im übrigen Rheinischen anzutreffen."
Der Rheinländer in freier Wildbahn nutzt diese Verlaufsform recht exzessiv, so dass ein Satz wie folgender nicht ungewöhnlich ist: "Heute morgen war ich am Frieren, heute Nachmittag bin ich am Schwitzen." Einer guten Freundin zu Folge, die sich schon einige Jahre fern der Küste in Köln aufhält, bietet der Hardcore-Dialekt auch die Möglichkeit der Infix-Bildung. Beispiel gefällig? Aber bitte: "Bin isch grad das Bier aus am Trinken (dran), is er am Spökes machen" Diese Variante wurde von mir leider noch nicht persönlich vernommen, ich bin nun aber Gott sei Dank seelisch darauf vorbereitet.
Auf eine weitere Besonderheit des Dialektes will ich hier auch noch kurz eingehen - die Tendenz, den Genitiv zu ignorieren. Heute morgen in der Dienstbesprechung ging es um die Besitzverhältnisse an einigen herumliegenden Stapeln Papier. Würde eine Sekretärin aus Hamburg eventuell sagen: "Das sind unsere", heißt es hier "Die sin all uns!". Wer befindet sich da wohl grammatikalisch auf der sicheren Seite?

Senor Juan empfiehlt: Wenn man über den rheinländischen Dialekt nach am Denken ist, lieber ein Kölsch dazu trinken oder auch mal ein Bier.


Freitag, 5. Oktober 2007

Obacht! Homophone

Gut beraten ist, wer "Barßel" nicht mit "Basel" verwechselt!
Hohe Unkosten und verpasste Termine sind sonst vorprogrammiert!

Zitat des Tages (mit Chance auf das Zitat des Jahres!)

Über das Problem, in einem Starbucks einen ordinären Kaffee zu bestellen, ist in der Popliteratur ganz sicher genug geschrieben worden, dehalb will ich an dieser Stelle schweigen. Auf ein winziges Detail zu verweisen, kann ich mir allerdings nicht verkneifen. Bei dem folgenden Zitat handelt es ich um den Auszug einer Starbucks- Werbebroschüre, der geneigte Leser möge selbst zu einem Urteil gelangen:
"Probieren Sie doch Hazelnut Sirup in einem Mocha Frappuccino Blended Cream."

Donnerstag, 4. Oktober 2007

Performance UND Servicequalität

"Kundenorientierung adé!" So oder so ähnlich steht es vielen Dienstleistern wie ein Kainsmal auf die Stirn gemeißelt. Nicht so in der virtuellen Nadorster Str.! Zur rechten Seite findet der geneigte Leser seit Neuestem nicht nur Zitate aus der hochgelobten Serie "Family Guy", sondern auch (in arg loser Regelmäßigkeit) Um- und Quizfragen.
Dieser Zugewinn an sog. "Interaktivität" und sog. "Infotainment" soll auch vermehrt die Zielgruppe der sog. "Best Ager" ansprechen, ohne dabei die sog. "Special Interest"-Leser zu verprellen.
Keine Sorge! Das schöne Foto von der alten Nadorster Str. bleibt als sog. "Key Visual" natürlich erhalten.

Mittwoch, 3. Oktober 2007

"Aber ich muss gestehen, dass mir doch ein Heimweh nach Bonn, nach der Stadt am Strom, ihrer Heiterkeit und ihrer geistigen Dynamik geblieben ist."

Diesen Satz bringt auch nur der Papst in seiner unglaublichen (obwohl er ja schon irgendwie vom Glauben abhängt) Weisheit zu Stande. Jeder normale Mensch, der sich nicht auf dem Stuhle Petri vergnügt, fragt sich eher, was diese Stadt eigentlich soll.
Nachdem ich gestern durch Bad Godesberg getigert bin, habe ich mir heute die Innenstadt und das Regierungsviertel angesehen. Es ist schon faszinierend, wie viele riesige Gebäude der Bund hier noch unterhält und welch interessante Bundesbehörden sich hier so tummeln. Ein besonders schönes Beispiel: die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien. Alle diese Behörden residieren in gigantischen Gebäuden aus der Zeit der Bonner Republik, es steht zu vermuten, dass jetzt auch der Sachbearbeiter (m-o) in besagter Behörde ein Ministerbüro von den Außmaßen mehrerer Fußballfelder* sein eigen nennt.

Doch zurück zum Anfangszitat, welches ja - wie erwähnt - vom Papst stammt. Das bringt mich darauf, dass ich etwas von der katholischen Kirche erzählen wollte. Die katholische Kirche betreibt in Bonn seit Jahrhunderten ein gut gehendes Münster, dennoch mangelt es hier und da am nötigen Kleingeld.
Durch Erfahrungen mit innovativen Geldbeschaffungsmaßnahmen, wie etwa dem Ablasshandel, hat es die Kirche immer geschafft, sich über Wasser zu halten. Da aber der Ablasshandel nicht mehr so populär ist, musste eine neue Idee her. Warum also dachte man sich, die vielen Heiligen und sonstigen Verehrungswürdigen, die sich im Münster in Form von Bidern und Skulpturen niedergelassen haben, nicht mit personalisierten Spardosen versehen, in die der wirklich Gläubige gepflegt seinen Kornzehnten gleich an Ort und Stelle versenken kann!
Brilliant! Die Tour durch das Münster gleicht so einer Art von Spendenmarathon, der Weg schön links und rechts mit Einwurfschlitzen gepflastert. Hier 30 Cent für eine Kerze, dort 20 für die Priesterausbildung, wieder ein Stück weiter für die heilige Mutter etc. etc.
Mich hat das Ganze dann doch sehr an diese Einrichtung erinnert. Bekanntermaßen läuft der Besucher auch dort einen langen Gang hinunter, um erstmal nichts zu sehen, bis er eine Münze herauskramt, sie in den Münzeinwurfschlitz wirft, um dann zu bewundern, wie peepshow-artig Rolläden heraufgezogen werden, um den Blick auf Schweine bei der Verrichtung ihrer täglichen Aufgaben freizugeben (ficken, fressen, ein wenig fernsehen).

Senor Juan empfiehlt: Ob im Münster oder der sonntäglichen Ausflugsfahrt - immer gerolltes (klimpert sonst unangenehm) Münzgeld dabei haben.

*Für Interessierte: Ein Fußballfeld hat bei Länderspielen eine Fläche von 7140m² (also etwa 7 Stremma). Ich hoffe sehr, dass die Größe des Feldes von mir richtig berechnet wurde...sonst gibt es sicher Ärger mit dieser Frau...

Sonntag, 30. September 2007

Nadorster Straße... ganz woanders

Per definitionem (hier) hat nun die Bundesstadt (was immer das auch sein soll - wahrscheinlich ein Trostpflaster für den verloren gegangenen Status der Bundeshauptstadt*) Bonn endlich auch seine Nadorster Straße, die hier seltsamerweise Riemenschneiderstraße heißt. Nachdem ich eine absolute Irrfahrt durch Köln und eine nicht minder verwirrende, unfreiwillie Erkundungstour durch die Bundesstadt hinter mir habe (überflüssige Spritkosten ca. 10 Euro, umgerechnet etwa 98 Lesothische Loti) , bin ich nun in meinem Domizil für die nächsten vier Wochen angekommen.

Riemenschneiderstraße (links) zum Vergleich: Nadorster Straße (rechts)



* Das war im Zuge dieser Geschichten rund um den Fall einer Mauer, die ursprünglich einmal dazu gedacht war, Deutschland der besseren Übersicht halber in Ost und West zu teilen.

Dienstag, 25. September 2007

Stromspartag

Heute ist Weltstromspartag in der Nadorster Straße.
Alle elektronischen Geräte, die mit wiederaufladbaren Energiequellen (sog. "Akkus") betrieben werden, werden heute in der Uni-Bibliothek aufgeladen.

Senor Juan empfiehlt: Strom auf Kosten der Allgemeinheit beziehen, bares Geld sparen, einen schönen Tag machen.


+=

Erwartung und Realität

Nachtrag zum Besuch des Schokoladenbrunnes: Im Nachhinein muss man wohl sagen, dass es eine starke Diskrepanz zwischen Erwartung und Realität gab:

Erwartung___________________ Realität

Samstag, 22. September 2007

Schokolade ohne Ende

Heute muss die Nadorster Str. leider woanders stattfinden: 18-24 Uhr: "Selbstbedienung für alle Schokoholics am nie versiegenden Schokoladenbrunnen" im Landesmuseum am Damm.

Senor Juan empfiehlt: Plautze voll.

Dienstag, 18. September 2007

Quo vadis, Straßenbau?

Schön, wenn in dieser kleinen Parallelstraße zur Nadorster die Fußwege saniert werden, um so dem Flaneur ungestörtes Flanieren zu ermöglichen. Nicht so schön, wenn dort offenbar sog. mobile Halteverbotsschilder aufgestellt sind, um den Bauarbeitern genug Platz zum Herumrangieren ihrer Baumaschinen zu geben, und man eben jene Schilder übersieht, dann das eigene Auto offenbar (fachkundig?) umgestellt wurde, ohne dass es einem selbst überhaupt aufgefallen war und man dann wohl demnächst eine schöne Rechnung über 80€ (etwa 180 Fidschi-Dollar) serviert bekommt.

Mittwoch, 12. September 2007

Nadorster Straße...woanders

Die Nadorster Straße ist per definitionem überall dort, wo es uns gefällt. Gestern gefiel es uns besonders in der Auguststraße. Als wäre Oldenburg eine große Stadt mit urbanem Flair, gibt es in dieser Straße nämlich einen Spar-Markt, der doch tatsächlich bis zur Geisterstunde geöffnet hat. Ein wundervolles Erlebnis und generell ein tolles Gefühl, die abendliche Planung der Alkoholversorgung nicht bis kurz vor 20 (sic!) Uhr abgschlossen haben zu müssen - das hatte uns in der Vergangenheit doch häufig eingeengt, doch vorbei sind jetzt diese grauen Tage!

Senor Juan empfiehlt: Wirklich nur nach 20h dort einkaufen, denn der Name Spar ist nun wirklich nicht wörtlich zu nehmen (also als Imperativ Singular von "sparen") ... - es sei denn, die Aufforderung zum Sparen ist so gemeint, dass man sich den Besuch dort eben sparen sollte um sein schmales Salär (um die 300 Euro, das waren mal 102225 griechische Drachmen) nicht schon am Monatsanfang zu verprassen.

Nicht schön, aber praktisch

Wenn gleichzeitig zwei Bekannte von einem im Krankenhaus liegen, mit nicht allzu vernachlässigungswürdigen gesundheitlichen Problemen, ist dies kulturübergreifend traditionell kein Anlass zur Freude. Nun wollen beide besucht werden! Als junger Student mit einem einigermaßen abgehärteten Immunsystem und einem nicht wirklich waghalsigen Lebensstil verbringt man nicht allzu viel Zeit in Krankenhäusern, auch nicht um dort Besuche abzustatten. Genaugenommen hab ich es seit Jahren nicht getan und so ist es ein seltenes, oft bizarres Erlebnis, aber auch ein großer Zufall gleich zwei Besuche abstatten zu können. Da verschafft es einem schon Erleichterung, wenn beide der versehrten Bekannten auf derselben Etage im selben Krankenhaus untergebracht sind, so dass man auf dem Rückweg vom einen noch auf dem Flur die Ergebnisse der Visite des anderen (heimlich) verfolgen kann.

Senor Juan empfiehlt: Bei Klauen von Patienten-Tee und Kaffeesahne auf dem Flur nicht von der Oberschwester erwischen lassen!

Hinweis für Spezialisten: Im Aufenthaltsraum die ausliegenden Zeitschriften studieren ("Schlafmagazin", "Der Pflegefreund").

Sonntag, 9. September 2007

Vinaigrette

Es gibt Menschen, die studieren Medizin und werden Ärzte. Es gibt Menschen, die studieren Architektur und werden Architekten.
Dann gibt es Menschen, die studieren Kunst, kaufen sich einen Diaprojektor, sitzen an einem Sonntagabend, wenn andere sich passiv vom Tatort berieseln lassen im Wohnzimmer, um mit Hilfe von Essig (Balsamico) und Öl (natürlich nur kaltgepresstes Olivenöl) dem totgeglaubten Medium "Dia" durch geschicktes Aufragen der besagten Substanzen neues Leben zu entlocken.

Samstag, 8. September 2007

Himbeer-Vanille-Schnitte von "Kuchen-Meisterin" Sabine Dilz

Scheint gut zu laufen, der erste Laden in Hundsmühlen von Frau Dilz. So entschied sie sich offenbar eine Dependence in der Nadorster Straße zu eröffnen - leerstehende Läden gibt ja wie Sand am Meer. In der Hausnummer 64-66 (erstaunlich viele Hausnummern für den kleinen Laden übrigens - 40 derselben würden nicht einmal ein Fußballfeld füllen) werden nun dem Flaneur - aber auch dem zielstrebigen smart shopper - diverse Kuchen und Torten kredenzt. Verköstigt wurden heute zwei handtellergroße Stücke der Himbeer-Vanille-Schnitte zu je 1,55€ (ca. 3DM). Service gut und schnell, obendrein noch ein Happen vom Apfel-Streusel-Kuchen zum Anfüttern, einen Produktflyer gleich hinteran, der waghalsige Kreationen wie "Ossi-Torte" oder "Feuerwehr-Kuchen" anpreist, doch wie steht es nun um den Geschmack? Gleich vorweg: Köstlich! Der frisch mit Zahnersatz versehene Kunde wird natürlich schmerzhaft die Härte der kleinen Himbeer-Samen bemerken, doch hält es ihn wohl nicht vom raschen Verzehr des Küchleins (obwohl der Diminutiv hier unangebracht erscheint) ab. Klarer Kritikpunkt und sicherer Quell des nächsten WG-Streits: Die deutlich unterschiedlichen Größen der einzelnen Stücke - von denen jedes für sich genommen trotzdem angemessene Ausmaße hatte.
Die hier zwar selbstgefällig, aber aus lukullischer Sicht vollkommen zurecht gewählte, vielversprechend auf dem Flyer prangende Berufsbezeichnung "Kuchen-Meisterin" hingegen dürfte noch zu einiger Furore mit der zuständigen Handwerkskammer führen!

Senor Juan empfiehlt: Die kurze Halbwertszeit selbstständiger Läden in der Nadorster Straße vor Augen habend, kann der Tipp nur lauten: Kaufen! Kaufen! Kaufen!