Sonntag, 28. Oktober 2007

Leser fragen in Worten, Senor Juan antwortet in Bildern, Teil 3

"Werter Senor Juan,
welche Klassiker der deutschen Literatur kommen in Disney-Comics eigentlich so ganz beiläufig vor?


Ein verdammt normaler Tag

Man geht los, Samstag abend in Oldenburg, wie üblich drei locations auf dem Plan. Auf der Fahrt durch die Nadorster sieht man schon: Im sog. "Garten" Livemusik von Herby und Co., auf der letzten angepeilten location werden alte Schulfreunde sein, die in Köln und so studieren und einfach mal nebenan sind nun, auf einer Party drei Häuser weiter. Trotzdem kennt man die Gastgeberin eigentlich über's Internet, die Welt ist halt klein. Die ersten 2 locations funktionieren irgendwie nicht, also zur ersten zurück, in der Nadorster ist's halt am Besten. Wild feiern halt, mit Wein über den Kopf geschüttet bekommen, es sei ein Annäherungsversuch sagt jemand, etc., dann zur Tanke weiter hinten, schade, dass Matze nicht mehr hier arbeitet, auf dem Ausnüchterungsweg durch die Nebenstraßen alten Krempel, Nähmaschinen, kleine 60er-Jahre-Tischchen etc. mitnehmen, über originäre Oldenburger Architetektur plaudern. Dann die allseits bekannten Party-Überreste auf dem Heimweg treffen, die Freundin übergibt sich eben fix. Gute Nacht, stream of consciousness!

Freitag, 26. Oktober 2007

Senor Juan fragt sich selbst und antwortet sich in Bildern, Teil 2

"Wird denn mit Urvölkern bestimmter entlegener Kontinente bei Disney politisch korrekt umgegangen?"

Donnerstag, 25. Oktober 2007

Senor Juan fragt sich selbst und antwortet sich in Bildern, Teil 1

"Lieber Senor Juan, gibt es Anzeichen dafür, dass wir hier auf eine Disney- Traditionslinie gestoßen sind?"


Leser fragen in Worten, Senor Juan antwortet in Bildern, Teil 2

"Sehr verehrter Senor Juan,
kommen aktuelle Vorurteile gegen Menschen aus arabischen Ländern eigentlich von ungefähr oder gibt's da Vorbilder in der westlichen Kulturgeschichte?"


Mittwoch, 24. Oktober 2007

Wer demütigt wen?

Eben absichtlich den rostigen, verbeulten 87er Passat neben einem chromblitzenden, funkelnden Chrysler Crossfire geparkt. Dabei Lebensfreude und Anarchie pur empfunden.

Samstag, 20. Oktober 2007

Feuerschutzpolizeiliche Gründe

Vor nicht allzu ferner Zeit (1974-1982) als noch niemand an die Hosenanzugsprengerin aus Brandenburg dachte, hatte die Bundesrepublik noch einen richtigen Kanzler, Helmut Heinrich Waldemar Schmidt. Aber nicht seine Regierungszeit, sondern seine Verdienste um die Zigarette sollen hier im Vordergrund stehen. Wie kein Zweiter besteht er immer und überall darauf, rauchen zu dürfen, wenn er gerade nicht damit beschäftigt ist, der Welt mitzuteilen, dass heute alles "Quatsch" oder "Blödsinn" ist. Er kann zu Recht für das Rauchen kämpfen, denn außer dass ihm der ein oder anderen Bypass gelegt werden musste, hat es ihm ja nicht geschadet
Drei Zitate drücken seine Grundhaltung zu diesem Thema aus:

"Ich rauche nur dort nicht, wo es aus feuerpolizeitechnischen Gründen unangebracht ist."
"Willen braucht man. Und Zigaretten."
"Inflation ist, wenn die Schachtel Zigaretten fünf Mark kostet."

Nun war der Kanzler der Herzen auch einmal zu Gast in der Friedrich- Ebert- Stiftung, wie mir ein Kollege erzählte. Eine sehr ausführliche Führung sei das gewesen, nur im Archiv, dem Herzstück der Stiftung sei Schmidt nicht so lange gewesen. Warum muss Papier aber auch so leicht brennbar sein?

Senor Juan empfiehlt: Bevor man sich den Nachlass Willy Brandts im FES- Archiv ansieht, Schnupftaback kaufen (z.B. "Bayern- Prise" von Pöschel, 10g um 2 Euro ~ 3288 Tansania- Schillinge: "Sehr weicher Tabak mit dezenter frischer Menthol-Note. Die gelungene Verbindung von Schmalzler und Snuff.").

Donnerstag, 18. Oktober 2007

Leser fragen in Worten, Senor Juan antwortet in Bildern

"Lieber Senor Juan,
wie steht's eigentlich um die Flora in der Nadorster Str?"



Alte e-mails neu gelesen. Heute: Was war eigentlich letzten Juni so los?

Von c*********@gmx.de an i****@web.de

"Mit Rabatt-Gutscheinen aus dem Internet bei H&M einkaufen gewesen. Da nur ein Gutschein pro Person erlaubt ist, eine Bekannte verpflichtet meine Boxershorts zu kaufen, skeptische Nachfragen der Verkäuferin gekontert mit: "Wir müssen die Gender-Barrieren der Gesellschaft
aufbrechen.", abweisende Blicke geerntet. Später auf einer Examensfete in Göttingen gewesen, früh morgens klischeehaft unter Bierfass gelegen und in einer Pfütze getanzt."

Freitag, 12. Oktober 2007

Sehr geringe Unterschiede begründen manchmal sehr große Verschiedenheiten." - Marie von Ebner-Eschenbach

Dass die Unterschiede zwischen West und Ost in Deutschland recht groß sind, ist ja bekannt. Ich will dem Westen hier auch keine Vorwürfe machen, schließlich musste er mit den Folgen von 40 Jahren Kohl-Herrschaft zu Rande kommen, bis unsere Brüdern und Schestern im Osten uns dann 1989 wieder aufgenommen haben (echt urst von euch!).
Unterschiede gibt es aber auch innerhalb des westlichen Teils der Republik, die Gleichmacherei ("blühende Landschaften") hat hier nicht gezogen .
Von den sprachlichen Differenzen habe ich ja schon gesprochen* nun soll es um eine kulinarische Besonderheit gehen.
Wegen der immensen Entfernung zur Küste ist Fisch hier als Nahrungsmittel weitestgehend unbekannt und der Platz, der in nordischen Supermärkten für den Fischverkauf genutzt wird, wird hier konsequenter Weise Fleischreglaerweiterungen zur Verfügung gestellt.
Es ist daher nur allzu verständlich, dass (Dr.) Kohl* sich am Ende der Bonner Zeiten von Joschka Fischer wie folgt bewerten lassen musste: "Sie sind Geschichte, im guten und im schlechten Sinne, das haben Sie immer gewollt. Aber in Zukunft werden Sie nicht mehr sein - drei Zentner fleischgewordene Vergangenheit."
Wie anders hätte wohl das Urteil über den Altkanzler ausgesehen, hätte sich die Hauptstadt in Küstennähe befunden und der Kanzler der Einheit wäre nicht ständig den Verlockungen der Bonner Wursttheken ausgesetzt gewesen?
Aber wie immer gilt der alte Satz: "Wichtig ist, was hinten rauskommt."
*Während ihr am Lesen dran seid, bitte auch die neue Umfrage am Rand wahrnehmen!
**Kohl gehört zur Gattung der Kreuzblüter. Es sind zwei- oder mehrjährige krautige Pflanzen. Die Blüten sind vierzählig. Die vier Kronblätter der Blüte sind in der Form eines Kreuzes angeordnet. Es sind die sechs Staubblätter vorhanden. Vier lange Staubblätter befinden sich in der Mitte, zwei kürzere am . Die zwei verwachsenen Fruchtblätter bilden einen oberständigen Fruchtknoten. Die Früchte sind Schoten.

Donnerstag, 11. Oktober 2007

Hicks!

Mittwoch, 10. Oktober 2007

Wenn man...

... morgens so gegen 11 aus dem Studentenschlaf gerissen wird, weil es nebenan hämmert, bohrt und pocht, bedeutet dies ganz sicher, dass das freie WG-Zimmer der Nachbarn einen Mieter gefunden hat.

Montag, 8. Oktober 2007

Wat söns noch passeet es ...

Für den angehenden Germanisten ist das Rheinland natürlich ein Aufenthaltsort erster Güte, was das Dialektstudium betrifft. Ob im Zug oder beim Bäcker, überall ist diese wundervolle Varietät des Bonn-Kölner- Raumes zu vernehmen. Besonders auffällig ist dabei die ja auch von der Sprachwissenschaft verstärkt ins Auge genommene "rheinische Verklaufsform". Wikipedia gibt dazu folgende, treffende Auskunft:
"Als rheinische Verlaufsform bezeichnet man eine in rheinischen Dialekten übliche grammatikalische Variante. Diese ist auch in angrenzenden Gebieten und Dialekten bekannt und wird dort entsprechend als Ruhrpott- Verlaufsform oder westfälische Verlaufsform bezeichnet. [...] Sie besteht darin, statt zum Beispiel „Ich arbeite gerade“ eine der englischen Konstruktion ähnliche Form zu verwenden: „Ich bin am Arbeiten“ oder „Als es an der Haustür klingelte, war ich gerade am Essen".
Diese Form wird in ihrem Entstehungsgebiet nicht nur von klassischen Dialektsprechern verwendet, sondern ist auch in der am Standarddeutschen orientierten Umgangssprache gängig. Extremere und abgewandelte Formen („Wenn das Kind erstmal am Laufen fängt, ...“ (drückt nicht zwingend, aber potenziell einen Verlauf aus)) oder „Ich bin grad einen Brief am Schreiben dran“ sind jedoch tatsächlich vor allem im Ruhrdeutschen und weniger im übrigen Rheinischen anzutreffen."
Der Rheinländer in freier Wildbahn nutzt diese Verlaufsform recht exzessiv, so dass ein Satz wie folgender nicht ungewöhnlich ist: "Heute morgen war ich am Frieren, heute Nachmittag bin ich am Schwitzen." Einer guten Freundin zu Folge, die sich schon einige Jahre fern der Küste in Köln aufhält, bietet der Hardcore-Dialekt auch die Möglichkeit der Infix-Bildung. Beispiel gefällig? Aber bitte: "Bin isch grad das Bier aus am Trinken (dran), is er am Spökes machen" Diese Variante wurde von mir leider noch nicht persönlich vernommen, ich bin nun aber Gott sei Dank seelisch darauf vorbereitet.
Auf eine weitere Besonderheit des Dialektes will ich hier auch noch kurz eingehen - die Tendenz, den Genitiv zu ignorieren. Heute morgen in der Dienstbesprechung ging es um die Besitzverhältnisse an einigen herumliegenden Stapeln Papier. Würde eine Sekretärin aus Hamburg eventuell sagen: "Das sind unsere", heißt es hier "Die sin all uns!". Wer befindet sich da wohl grammatikalisch auf der sicheren Seite?

Senor Juan empfiehlt: Wenn man über den rheinländischen Dialekt nach am Denken ist, lieber ein Kölsch dazu trinken oder auch mal ein Bier.


Freitag, 5. Oktober 2007

Obacht! Homophone

Gut beraten ist, wer "Barßel" nicht mit "Basel" verwechselt!
Hohe Unkosten und verpasste Termine sind sonst vorprogrammiert!

Zitat des Tages (mit Chance auf das Zitat des Jahres!)

Über das Problem, in einem Starbucks einen ordinären Kaffee zu bestellen, ist in der Popliteratur ganz sicher genug geschrieben worden, dehalb will ich an dieser Stelle schweigen. Auf ein winziges Detail zu verweisen, kann ich mir allerdings nicht verkneifen. Bei dem folgenden Zitat handelt es ich um den Auszug einer Starbucks- Werbebroschüre, der geneigte Leser möge selbst zu einem Urteil gelangen:
"Probieren Sie doch Hazelnut Sirup in einem Mocha Frappuccino Blended Cream."

Donnerstag, 4. Oktober 2007

Performance UND Servicequalität

"Kundenorientierung adé!" So oder so ähnlich steht es vielen Dienstleistern wie ein Kainsmal auf die Stirn gemeißelt. Nicht so in der virtuellen Nadorster Str.! Zur rechten Seite findet der geneigte Leser seit Neuestem nicht nur Zitate aus der hochgelobten Serie "Family Guy", sondern auch (in arg loser Regelmäßigkeit) Um- und Quizfragen.
Dieser Zugewinn an sog. "Interaktivität" und sog. "Infotainment" soll auch vermehrt die Zielgruppe der sog. "Best Ager" ansprechen, ohne dabei die sog. "Special Interest"-Leser zu verprellen.
Keine Sorge! Das schöne Foto von der alten Nadorster Str. bleibt als sog. "Key Visual" natürlich erhalten.

Mittwoch, 3. Oktober 2007

"Aber ich muss gestehen, dass mir doch ein Heimweh nach Bonn, nach der Stadt am Strom, ihrer Heiterkeit und ihrer geistigen Dynamik geblieben ist."

Diesen Satz bringt auch nur der Papst in seiner unglaublichen (obwohl er ja schon irgendwie vom Glauben abhängt) Weisheit zu Stande. Jeder normale Mensch, der sich nicht auf dem Stuhle Petri vergnügt, fragt sich eher, was diese Stadt eigentlich soll.
Nachdem ich gestern durch Bad Godesberg getigert bin, habe ich mir heute die Innenstadt und das Regierungsviertel angesehen. Es ist schon faszinierend, wie viele riesige Gebäude der Bund hier noch unterhält und welch interessante Bundesbehörden sich hier so tummeln. Ein besonders schönes Beispiel: die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien. Alle diese Behörden residieren in gigantischen Gebäuden aus der Zeit der Bonner Republik, es steht zu vermuten, dass jetzt auch der Sachbearbeiter (m-o) in besagter Behörde ein Ministerbüro von den Außmaßen mehrerer Fußballfelder* sein eigen nennt.

Doch zurück zum Anfangszitat, welches ja - wie erwähnt - vom Papst stammt. Das bringt mich darauf, dass ich etwas von der katholischen Kirche erzählen wollte. Die katholische Kirche betreibt in Bonn seit Jahrhunderten ein gut gehendes Münster, dennoch mangelt es hier und da am nötigen Kleingeld.
Durch Erfahrungen mit innovativen Geldbeschaffungsmaßnahmen, wie etwa dem Ablasshandel, hat es die Kirche immer geschafft, sich über Wasser zu halten. Da aber der Ablasshandel nicht mehr so populär ist, musste eine neue Idee her. Warum also dachte man sich, die vielen Heiligen und sonstigen Verehrungswürdigen, die sich im Münster in Form von Bidern und Skulpturen niedergelassen haben, nicht mit personalisierten Spardosen versehen, in die der wirklich Gläubige gepflegt seinen Kornzehnten gleich an Ort und Stelle versenken kann!
Brilliant! Die Tour durch das Münster gleicht so einer Art von Spendenmarathon, der Weg schön links und rechts mit Einwurfschlitzen gepflastert. Hier 30 Cent für eine Kerze, dort 20 für die Priesterausbildung, wieder ein Stück weiter für die heilige Mutter etc. etc.
Mich hat das Ganze dann doch sehr an diese Einrichtung erinnert. Bekanntermaßen läuft der Besucher auch dort einen langen Gang hinunter, um erstmal nichts zu sehen, bis er eine Münze herauskramt, sie in den Münzeinwurfschlitz wirft, um dann zu bewundern, wie peepshow-artig Rolläden heraufgezogen werden, um den Blick auf Schweine bei der Verrichtung ihrer täglichen Aufgaben freizugeben (ficken, fressen, ein wenig fernsehen).

Senor Juan empfiehlt: Ob im Münster oder der sonntäglichen Ausflugsfahrt - immer gerolltes (klimpert sonst unangenehm) Münzgeld dabei haben.

*Für Interessierte: Ein Fußballfeld hat bei Länderspielen eine Fläche von 7140m² (also etwa 7 Stremma). Ich hoffe sehr, dass die Größe des Feldes von mir richtig berechnet wurde...sonst gibt es sicher Ärger mit dieser Frau...