Sonntag, 30. September 2007

Nadorster Straße... ganz woanders

Per definitionem (hier) hat nun die Bundesstadt (was immer das auch sein soll - wahrscheinlich ein Trostpflaster für den verloren gegangenen Status der Bundeshauptstadt*) Bonn endlich auch seine Nadorster Straße, die hier seltsamerweise Riemenschneiderstraße heißt. Nachdem ich eine absolute Irrfahrt durch Köln und eine nicht minder verwirrende, unfreiwillie Erkundungstour durch die Bundesstadt hinter mir habe (überflüssige Spritkosten ca. 10 Euro, umgerechnet etwa 98 Lesothische Loti) , bin ich nun in meinem Domizil für die nächsten vier Wochen angekommen.

Riemenschneiderstraße (links) zum Vergleich: Nadorster Straße (rechts)



* Das war im Zuge dieser Geschichten rund um den Fall einer Mauer, die ursprünglich einmal dazu gedacht war, Deutschland der besseren Übersicht halber in Ost und West zu teilen.

Dienstag, 25. September 2007

Stromspartag

Heute ist Weltstromspartag in der Nadorster Straße.
Alle elektronischen Geräte, die mit wiederaufladbaren Energiequellen (sog. "Akkus") betrieben werden, werden heute in der Uni-Bibliothek aufgeladen.

Senor Juan empfiehlt: Strom auf Kosten der Allgemeinheit beziehen, bares Geld sparen, einen schönen Tag machen.


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Erwartung und Realität

Nachtrag zum Besuch des Schokoladenbrunnes: Im Nachhinein muss man wohl sagen, dass es eine starke Diskrepanz zwischen Erwartung und Realität gab:

Erwartung___________________ Realität

Samstag, 22. September 2007

Schokolade ohne Ende

Heute muss die Nadorster Str. leider woanders stattfinden: 18-24 Uhr: "Selbstbedienung für alle Schokoholics am nie versiegenden Schokoladenbrunnen" im Landesmuseum am Damm.

Senor Juan empfiehlt: Plautze voll.

Dienstag, 18. September 2007

Quo vadis, Straßenbau?

Schön, wenn in dieser kleinen Parallelstraße zur Nadorster die Fußwege saniert werden, um so dem Flaneur ungestörtes Flanieren zu ermöglichen. Nicht so schön, wenn dort offenbar sog. mobile Halteverbotsschilder aufgestellt sind, um den Bauarbeitern genug Platz zum Herumrangieren ihrer Baumaschinen zu geben, und man eben jene Schilder übersieht, dann das eigene Auto offenbar (fachkundig?) umgestellt wurde, ohne dass es einem selbst überhaupt aufgefallen war und man dann wohl demnächst eine schöne Rechnung über 80€ (etwa 180 Fidschi-Dollar) serviert bekommt.

Mittwoch, 12. September 2007

Nadorster Straße...woanders

Die Nadorster Straße ist per definitionem überall dort, wo es uns gefällt. Gestern gefiel es uns besonders in der Auguststraße. Als wäre Oldenburg eine große Stadt mit urbanem Flair, gibt es in dieser Straße nämlich einen Spar-Markt, der doch tatsächlich bis zur Geisterstunde geöffnet hat. Ein wundervolles Erlebnis und generell ein tolles Gefühl, die abendliche Planung der Alkoholversorgung nicht bis kurz vor 20 (sic!) Uhr abgschlossen haben zu müssen - das hatte uns in der Vergangenheit doch häufig eingeengt, doch vorbei sind jetzt diese grauen Tage!

Senor Juan empfiehlt: Wirklich nur nach 20h dort einkaufen, denn der Name Spar ist nun wirklich nicht wörtlich zu nehmen (also als Imperativ Singular von "sparen") ... - es sei denn, die Aufforderung zum Sparen ist so gemeint, dass man sich den Besuch dort eben sparen sollte um sein schmales Salär (um die 300 Euro, das waren mal 102225 griechische Drachmen) nicht schon am Monatsanfang zu verprassen.

Nicht schön, aber praktisch

Wenn gleichzeitig zwei Bekannte von einem im Krankenhaus liegen, mit nicht allzu vernachlässigungswürdigen gesundheitlichen Problemen, ist dies kulturübergreifend traditionell kein Anlass zur Freude. Nun wollen beide besucht werden! Als junger Student mit einem einigermaßen abgehärteten Immunsystem und einem nicht wirklich waghalsigen Lebensstil verbringt man nicht allzu viel Zeit in Krankenhäusern, auch nicht um dort Besuche abzustatten. Genaugenommen hab ich es seit Jahren nicht getan und so ist es ein seltenes, oft bizarres Erlebnis, aber auch ein großer Zufall gleich zwei Besuche abstatten zu können. Da verschafft es einem schon Erleichterung, wenn beide der versehrten Bekannten auf derselben Etage im selben Krankenhaus untergebracht sind, so dass man auf dem Rückweg vom einen noch auf dem Flur die Ergebnisse der Visite des anderen (heimlich) verfolgen kann.

Senor Juan empfiehlt: Bei Klauen von Patienten-Tee und Kaffeesahne auf dem Flur nicht von der Oberschwester erwischen lassen!

Hinweis für Spezialisten: Im Aufenthaltsraum die ausliegenden Zeitschriften studieren ("Schlafmagazin", "Der Pflegefreund").

Sonntag, 9. September 2007

Vinaigrette

Es gibt Menschen, die studieren Medizin und werden Ärzte. Es gibt Menschen, die studieren Architektur und werden Architekten.
Dann gibt es Menschen, die studieren Kunst, kaufen sich einen Diaprojektor, sitzen an einem Sonntagabend, wenn andere sich passiv vom Tatort berieseln lassen im Wohnzimmer, um mit Hilfe von Essig (Balsamico) und Öl (natürlich nur kaltgepresstes Olivenöl) dem totgeglaubten Medium "Dia" durch geschicktes Aufragen der besagten Substanzen neues Leben zu entlocken.

Samstag, 8. September 2007

Himbeer-Vanille-Schnitte von "Kuchen-Meisterin" Sabine Dilz

Scheint gut zu laufen, der erste Laden in Hundsmühlen von Frau Dilz. So entschied sie sich offenbar eine Dependence in der Nadorster Straße zu eröffnen - leerstehende Läden gibt ja wie Sand am Meer. In der Hausnummer 64-66 (erstaunlich viele Hausnummern für den kleinen Laden übrigens - 40 derselben würden nicht einmal ein Fußballfeld füllen) werden nun dem Flaneur - aber auch dem zielstrebigen smart shopper - diverse Kuchen und Torten kredenzt. Verköstigt wurden heute zwei handtellergroße Stücke der Himbeer-Vanille-Schnitte zu je 1,55€ (ca. 3DM). Service gut und schnell, obendrein noch ein Happen vom Apfel-Streusel-Kuchen zum Anfüttern, einen Produktflyer gleich hinteran, der waghalsige Kreationen wie "Ossi-Torte" oder "Feuerwehr-Kuchen" anpreist, doch wie steht es nun um den Geschmack? Gleich vorweg: Köstlich! Der frisch mit Zahnersatz versehene Kunde wird natürlich schmerzhaft die Härte der kleinen Himbeer-Samen bemerken, doch hält es ihn wohl nicht vom raschen Verzehr des Küchleins (obwohl der Diminutiv hier unangebracht erscheint) ab. Klarer Kritikpunkt und sicherer Quell des nächsten WG-Streits: Die deutlich unterschiedlichen Größen der einzelnen Stücke - von denen jedes für sich genommen trotzdem angemessene Ausmaße hatte.
Die hier zwar selbstgefällig, aber aus lukullischer Sicht vollkommen zurecht gewählte, vielversprechend auf dem Flyer prangende Berufsbezeichnung "Kuchen-Meisterin" hingegen dürfte noch zu einiger Furore mit der zuständigen Handwerkskammer führen!

Senor Juan empfiehlt: Die kurze Halbwertszeit selbstständiger Läden in der Nadorster Straße vor Augen habend, kann der Tipp nur lauten: Kaufen! Kaufen! Kaufen!